Artist Talk Leica Oskar Barnack Award

Luca Locatelli & Graciela Magnoni

06.04.2022 - 06.04.2022

Vor der Eröffnung des Leica Oskar Barnack Awards findet um 17.00 Uhr ein Artist-Talk mit den Fotografen Luca Locatelli und Graciela Magnoni statt.

Luca Locatelli – Future Studies

Das Langzeitprojekt des italienischen Fotografen visualisiert die Erforschung neuer Wege, wie wir in Zukunft auf unserem Planeten überleben und den gewaltigen Umweltproblemen begegnen können. Locatelli hinterfragt in seinen Motiven das vorherrschende Konzept des permanenten wirtschaftlichen Wachstums und präsentiert aus seiner Serie, an der er bereits seit sieben Jahren arbeitet, eine Auswahl von Motiven die sich vor allem der Energiewende und der zukünftigen Nahrungsproduktion widmen. Locatelli fotografierte abgeschaltete Kernkraftwerke und Hafenanlagen, in einem Nordsee-Windpark und im Braunkohletagebau in Deutschland. Er war in einer Windturbinen-Fabrik und in einem der größten Müllheizkraftwerke Dänemarks, in einem geothermischen Kraftwerk und in einem Gewächshaus in Island. Er besuchte weitere gigantische Gewächshäuser, einen Algenpark in den Niederlanden, eine Insektenfarm in Großbritannien und dokumentierte das weltweit größte Flugzeuglager in Arizona.

Luca Locatelli, 1971 in Italien geboren, hat nach einem Studium der Informationstechnologie mehr als zehn Jahre als Softwareentwickler gearbeitet, bevor er 2006 seine Arbeit als Dokumentarfotograf aufnahm. Seit 2016 wird er von internationalen Agenturen wie dem Institute for Artist Management vertreten und seit 2015 ist er Fotograf bei National Geographic. Im Rahmen seiner Arbeit als Fotograf und Filmemacher produziert Luca Locatelli seine Geschichten in Zusammenarbeit mit Journalisten, Umweltschützern und Wissenschaftlern, um seine Forschung weiter zu kontextualisieren.

Graciela Magnoni – Nosotras

Fotografie ist für Graciela Magnoni Leidenschaft und Bestandteil ihres Selbst. Durch die „nomadische Lebensweise“ ihrer Eltern reiste sie schon als Kind von einem Land zum anderen: „Für mich als jemanden ohne eine klare kulturelle Identität wurde die Fotografie zur Identität. Sie definiert mich und erdet mich.“ Mit ihrer Kamera fängt sie Alltagsszenen ein, in denen sie sich wiederfindet. Deshalb richtet sie ihr Objektiv auch immer wieder auf die weibliche Bevölkerung, lotet Gemeinsamkeiten aus, die unabhängig von Herkunft und Kultur in Erscheinung treten. Der Titel ihrer Serie, Nosotras – zu Deutsch „wir“ –, verweist darauf. Die Fotografie bezeichnet Magnoni als Werkzeug, um die Welt auf eine persönliche und intime Art und Weise zu erkunden. Mehr als drei Jahrzehnte hat sie ihre Archive mit Aufnahmen gefüllt. Ihre Arbeit hat sozialdokumentarische Aspekte, dennoch verfolgt Magnoni nicht das Ziel, eine imaginäre anthropologische Studie zu erstellen. „Ich glaube nicht, dass meine Fotos eine faktische Wahrheit zeigen oder erzählen. Das heißt nicht, dass sie gefälscht sind, aber sie zeigen eine selektive Interpretation der Welt,“ so Magnoni.

Geboren 1961 in Montevideo, Uruguay. Sie ist Autodidaktin und hat einen B. A. in Journalismus (Brasilien) und einen M. A. in Massenkommunikation von der University of Minnesota (USA). Mehrere Jahre arbeitete sie als angestellte Fotografin für Istoé, ein brasilianisches Nachrichtenmagazin. Sie lebt in Singapur. Im Juni 2021 erschien ihr jüngstes Buch, Watan, über den indischen Bundesstaat Punjab.

Bilder

Informationen

Ort: Leica Galerie Salzburg, Gaisbergstraße 12, 5020 Salzburg
Datum: 6. April 2022
Start: 17:00 Uhr

Der Eintritt ist frei!
Der Artist Talk wird auf Englisch geführt.

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Die Plätze sind begrenzt.

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